Demografische Nutzersegmente

Was bist du? Digital Immigrant, Digital Native oder doch eine andere Benutzergruppe?


Aufgrund des demografischen Wandels stehen Unternehmen vor einer Vielzahl verschiedener Fragen. Sollte die Strategie der Individualisierung oder Standardisierung verfolgt werden? Wer hat welches Wissen und befinden sich die Wissensträger im Unternehmen? Welche Anforderungen haben die Mitarbeiter an die Gestaltung des Arbeitsplatzes sowohl bezüglich zeitlicher Rahmenbedingungen und Aufgaben als auch eingesetzter Informationstechnologien?

Die Antworten auf diese Fragen sind nicht nur „schwarz oder weiß“. Vielmehr basieren sie auf komplexen Entscheidungen basierend auf einer Vielzahl verschiedener Faktoren. Jeder Mitarbeiter stellt unterschiedliche Anforderungen, besitzt unterschiedliches Wissen und unterschiedliche Kompetenzen. Eine Anpassung der Unternehmensstrategie an diese Komplexität würde aber den Rahmen des Möglichen sprengen.

Der Einsatz von sogenannten Benutzergruppen ist bereits weit verbreitet in Gebieten wie Marketing oder auch benutzerzentriertes Softwaredesign. Doch stellt sich die Frage, wie man solche Gruppen auch im Unternehmenskontext gestalten kann. In Bezug auf Akzeptanz und Nutzung moderner Informationstechnologie wird hierbei gern auf eine altersbezogene beziehungsweise generationenbezogene Unterscheidung zurückgegriffen. Im Allgemeinen geht man davon aus, dass Mitglieder der Generation Y (geboren zwischen 1979 und 2000) der Gruppe der „Digital Natives“ angehören. Für Digital Natives gehört moderne Technologie zum täglichen Leben wie Brot, Wasser oder Strom. Dieser Gruppe stehen die „Digital Immigrants“ entgegen, welcher pauschal alle älteren Generationen angehören. Digital Immigrants müssen den Umgang mit modernen Technologien erlernen wie eine Fremdsprache. Doch schon allein im Projektkonsortium WeChange kann man erkennen, dass diese Unterscheidung zu allgemein gefasst ist. Ein großer Teil des Konsortiums besteht aus Mitgliedern der Generation Y. Dennoch unterscheidet sich die Akzeptanz und Nutzung moderner Technologien massiv. Was im Mikrokosmos unseres Projektkonsortiums gilt, lässt sich auch auf den Makrokosmos eines Unternehmens übertragen. Eine pauschale Unterscheidung zwischen Digital Natives und Digital Immigrants ist zu generisch und kann daher nicht die Mitarbeitersegmentierung herangezogen werden.

Allerdings stellt sich nun die Frage, welche Kriterien neben dem Alter für eine solche Gruppierung eine Rolle spielen. In einer Vielzahl unterschiedlicher Studien werden Faktoren wie Geschlecht, Bildung, sozialer Status, Beruf, Erfahrung mit oder auch Einstellung gegenüber modernen Technologien heranziehen. Im Projekt WeChange werden all jene Faktoren zusammengetragen, die für eine Segmentierung von Technologiebenutzern in Unternehmen sinnvoll sind. Angepasst an die Bedürfnisse der einzelnen Segmente können Unternehmen entsprechend die IT Landschaft gestalten und somit zwischen Individualisierung und Standardisierung balancieren.

Ausblick

Mit der Entwicklung einer Wissens- und Supportplattform im Projekt WeChange wenden wir uns nur einen kleinen Teil der Herausforderungen durch den demografischen Wandel zu. Vor allem vor dem Hintergrund der fortschreitenden Digitalisierung unseres privaten und beruflichen Lebens, wollen wir neben der Vorstellung unseres Projektes auf weitere Herausforderungen aufmerksam machen.

Wer mehr über die Arbeit und Ergebnisse im Projekt WeChange erfahren möchte, kann sich über die Projektwebseite unter www.projectwechange.de näher informieren. Über unsere XING Community (www.xing.com/net/wechange) vernetzen wir uns gern mit allen Interessenten und informieren über unsere Ereignisse, Erfolge, Arbeitsergebnisse und den Projektfortschritt.